Rückblick 2018

Am 26. Januar 2018 waren wir zu einem Fachgespräch am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium wegen dauerhafter Räumlichkeiten für die Ausstellung über die NS-Verfolgung in Remscheid, die seit November 2017  im ehemaligen Reiterstall des Polizeigebäudes am Quimpernplatz in Remscheid zu sehen war. Die Räume waren nicht für eine dauerhafte Ausstellung mit Publikumsverkehr geeignet. Die Schule, das Land NRW, der Landesverband, die Stadt und zahlreiche unterstützende Initiativen in Remscheid setzten sich für einen dauerhaften Ort für die Ausstellung ein, die mit der Zeit um weitere Elemente, wie die Verfolgung der Sinti und Roma, erweitert werden sollte. Im Frühjahr 2018 zeichnete sich eine Lösung ab, da beabsichtigt war, den ehemaligen Reiterstall entsprechend zu renovieren.

Am 15. Januar 2018 fand ein erster Termin mit Herrn Generalkonsul Balász Szegner, mit der Konsulin, Frau Erika Horváth, mit dem 1. Vorsitzenden des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma NRW und Leiter der Beratungsstelle, Herrn Roman Franz und  der Integrationsreferentin, Frau  Emanuela Dimova-Gombar, im ungarischen Konsulat Düsseldorf statt.

 

Generalkonsul von Ungarn Herr Balász Szegner und der 1. Vorsitzender des LV Herr Roman Franz

Am 2. März 2018 fand im Wuppertaler Jugendzentrum die Gedenkveranstaltung zum 75.Jahrestag der Deportation der Sinti und Roma nach Auschwitz statt,  u.a. mit dem  Beigeordneten der Stadt Wuppertal, Herrn Stefan Kühn, mit Herrn Andreas Bialas, Mitglied des Landtags  NRW, mit der Bezirksvertretung Wuppertal-Langerfeld und mit dem Landesverband. Es gab zudem ein umfangreiches, kulturelles und geschichtliches Begleitprogramm.

 

Die Gedenkfeierlichkeiten in Solingen fanden am 3. März 2018 auf dem alten Markt mit einer Kundgebung und mit einem stillen Mahngang zum Sinti- und Roma-Denkmal an der Korkenziehertrasse statt, zusammen mit Herrn Oberbürgermeister Tim-Oliver Kurzbach, mit Vertreter*innen der Antidiskriminierungsstelle und des Vereins zur Erforschung der sozialen Bewegungen in Wuppertal, mit dem Solinger Appell und anderen. Die Integrationsreferentin der sozialen Beratungsstelle, Frau Dimova-Gombar, hat in Vertretung von Herrn Franz seine Ansprache gehalten.

Am UNESCO-Projekttag, dem 24.04.2018, stand Herr Franz als Referent den Schülerinnen und Schülern des Johannes-Rau-Gymnasiums Wuppertal zum Thema „Ausgrenzung und Vorurtele abbauen“ mit einem Referat und für das anschließende Schüler*innen-Gespräch zur Verfügung.

 

Am 18. Juni 2018 trafen wir im Landtag NRW mit dem Fraktionsvorsitzenden der SPD, Herrn Thomas Kutschaty, mit Frau Landtagsvizepräsidentin Carina Gödecke, mit der Sprecherin des Hauptausschusses, Frau Elisabeth Müller-Witt, mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Hauptausschusses, Herrn Prof. Dr. Rainer Bovermann und mit Herrn Andreas Bialas zu einem gemeinsamen Gespräch zusammen.

Für den 28.06. bis 30.06.2018 hatte das Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma die Vorstände der Landesverbände und die Mitarbeiter*innen der Beratungsstellen zu einer Fortbildung im Erbacher Hof in Mainz eingeladen, an der auch wir teilnehmen. Thema war der Antiziganismus in den Medien, insbesondere im Internet und in den Kommunikationsforen und Plattformen. Unter anderen berichteten Karin Haug, Mitglied im ZDF Fernsehrat, Jaques Delfeld, Vorsitzender des Landesverbands Rheinland-Pfalz und Mitglied im SWR-Fernsehrat, von ihrer Arbeit in den Gremien. Christina Seitz und Julian Bollhöfner von Jugendschutz.net berichteten über Hate Spreech im Internet bzw. in Plattformen wie Twitter oder You Tube. Beeindruckend waren auch die Exkursion zum ZDF und das Gespräch mit dem stellvertretenden Chefredakteur, Herrn Elmar Theveßen.

Am 18.August 2018 war der Leiter der Beratungsstelle beim Kölner Verein „Latscho Drom“ e.V. zu einem Gespräch über die Arbeit und zum Austausch weiterer Ideen. „Latscho Drom“ gehört auch zum festen Netzwerk der Beratungsstelle und des Landesverbands.

Am 30. August 2018 fand im Landtag NRW das gemeinsame Gespräch mit Herrn Fraktionsvorsitzenden Bodo Löttgen, mit Herrn Daniel Hagemeier, Sprecher des Hauptausschusses und mit Frau Heike Wermer, Mitglied des Integrationsausschusses, statt. Von Seiten des Landesverbands nahmen der 1. Vorsitzende, Herr Roman Franz, der Vorsitzende des Sinti-Vereins Minden, Herr Oswald Marschall sowie Frau Emanuela Dimova-Gombar von der Beratungsstelle und Herr Herbert Heuss vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma an dem Gespräch teil.

In der Thomas-Morus-Akademie Bensberg fand am 7. September 2018 ein Workshop von Trägern und Initiativen der Demokratiepädagogik statt, der vom Ministerium für Schule und Bildung NRW organisiert worden war. Auch Landesverband/Beratungsstelle war durch die Integrationsreferentin Frau Dimova-Gombar beteiligt.

In der Thomas-Morus-Akademie Bensberg fand am 7. September 2018 ein Workshop von Trägern und Initiativen der Demokratiepädagogik statt, der vom Ministerium für Schule und Bildung NRW organisiert worden war. Auch Landesverband/Beratungsstelle war durch die Integrationsreferentin Frau Dimova-Gombar beteiligt.

Am 20. September 2018 wurde der ehemalige Reiterstall des Polizeigebäudes Remscheid neu eröffnet. Die Renovierung konnte in dem halben Jahr durchgeführt werden, wodurch sich alle Beteiligten, auch wir, in ihrem Engagement bestätigt sahen. Zur Eröffnung kamen auch der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herr Herbert Reul, Herr Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, die stellvertretende Polizeipräsidentin, Frau Irmgard Baumhus und zahlreich Schülerinnen und Schüler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums. Der feste und unbeirrte Einsatz der jungen Menschen hat uns sehr beeindruckt. Der Ausbau zu einer Gedenk- und Bildungsstätte kann voran gebracht werden. Der 1. Vorsitzende des Landesverbands wurde eingeladen, dem Trägerverein der Gedenkstätte als Gründungsmitglied beizutreten.

Am 24. September 2018 fand in Dortmund im Dietrich-Keuning-Haus die Abschlusskonferenz zum Festival „Djelem Djelem 2018“ statt – mit Herrn Stadtdirektor Jörg Stüdemann und weiteren Vertreter*innen der Stadt, mit dem Roma-Verein „Romano Than“ e.V., mit dem Landesverband und mit Frau Dritta Jakupi (Bündnis Solidarität mit den Sinti und Roma Europas). Das Festival mit seinen zahlreichen und vielfältigen, politischen und kulturellen Programmbeiträgen ist zu einem Publikumsmagneten geworden. Es ist damit ein Beispiel bester Praxis und Impulse, wie Vielfalt in unserer Gesellschaft gelingen kann.

Am 29. September 2018 folgten wir gerne einer Einladung von Herrn Generalkonsul Balász Szegner zu den Ungarntagen in Düsseldorf mit einer zentralen Veranstaltung auf dem Schadowplatz.

Am 10. Oktober 2018 fand im Kulturbahnhof Krefeld der mit Herrn Prof. Dresen vorbereitete Vortrags- und Diskussionsabend mit dem 1. Vorsitzenden des Landesverbands zum Thema „Herkunftsländer der in Deutschland lebenden Roma“ statt. Herr Franz schilderte anhand konkreter Beispiele, was „Rückführung“ und „Abschiebung“ für die betroffenen Menschen bedeutet – und zwar nicht für ein paar wenige, sondern für Tausende in diesen Ländern.

Die Evangelische Akademie Villigst hatte vom 15. bis 16.10.2018 zur „Vernetzungstagung“ zum Thema Antiziganismus und Kirche eingeladen. Das Seminar war eine Nachfolgetagung zu einem ersten Seminar mit dieser Thematik vom Herbst 2017. Der Leiter der Akademie und Beauftragte der Ev. Kirche Westfalen für die Fragen der Aussiedler und der nationalen Minderheiten, Herr Pfr. Dr. Edgar Born, hatte sehr großen Wert auf die Beteiligung des 1. Vorsitzenden des Landesverbands gelegt. Als Mitglied des Zentralrats vertrat Herr Franz auch Herrn Romani Rose. Weitere Teilnehmende und Referierende waren unter anderem der Historiker Dr. Ulrich Opfermann, Herr Dr. Staffa von der Ev. Akademie Berlin, die Musikerin Dotschy Reinhardt vom Landesrat der Roma und Sini Berlin-Brandenburg, Herr Oswald Marschall, Vorsitzender des Sinti-Vereins Minden und weitere Angehörige des Zentralrats. Auf der diesjährigen Tagung ging es unter dem Titel: „Antiziganismus und Kirche: Vom Vorurteil zur Zusammenarbeit – mit Sinti und Roma solidarisch verbunden“ noch einmal um Konkretisierungen anhand von historischen Beispielen, vor allem aber um heutigen Rassismus und Antiziganismus und um Strategien in der Bildungsarbeit.

Die Einladung des Landtagspräsidenten zur Gedenkstunde am 9. November 2018 im Landtag NRW am 80. Jahrestag der Reichspogromnacht nahm der 1. Vorsitzende des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma NRW wahr.

Vom 29.11.2018 bis 02.12.2018 fand im Nationalmuseum New Delhi die Internationale Roma-Konferenz zur Erinnerung an die Millenniumsmigration der Roma aus Indien“ statt. Die Integrationsreferentin der sozialen Beratungsstelle, Frau Dimova-Gombar nahm daran als Referentin teil. Die Veranstaltung wurde vom  Indischen Rat für Internationale Zusammenarbeit, vom Nationalmuseum New Delhi sowie vom Indischen Rat für Kulturelle Zusammenarbeit organisiert.

Frau Dimova-Gombar präsentierte die Geschichte der Sinti und Roma in Mitteleuropa, die Arbeit der sozialen Beratungsstelle und des Landesverbands, sowie die aktuelle Situation und Anliegen der Roma und der Sinti in NRW in ihrem ‚policy paper‘ und in Vorträgen. Darüber hinaus leistete sie für Kongressteilnehmer*innen aus Südosteuropa, die nur wenig Englisch konnten, in allen Tagungseinheiten, Vorträgen und informellen Gesprächen eine hoch konzentrierte und sehr geschätzte Dolmetschertätigkeit von der jeweiligen Muttersprache ins Englische und umgekehrt.

Die Teilnehmenden führten Gespräche mit ranghohen Politiker*innen. In New Delhi trafen sie unter anderem mit der indischen Außenministerin, Frau Sushma Swaraj, zusammen.

Exkursionen führten die Teilnehmenden des Kongresses aus zahlreichen Europäischen Ländern sowie Russland und Südamerika auch nach Lucknow (Symposium an der Mahamana Malviya Sabhagar Universität) und nach Kannuj (archäologisches Museum), wo sie mit Dozenten, Parlamentariern und Juristen diskutierten.

Auf dem Kongress zeigte sich eine große Vielfalt der Roma-Minderheiten hinsichtlich ihrer Sprachen und Kulturen und auch der historischen und gegenwärtigen Erfahrungen von Rassismus, Unterdrückung und Verfolgung. Dem entsprechend waren auch die politischen Ziele keineswegs einheitlich. Wichtig war, dass alle Teilnehmenden quasi auf Weltniveau gesprächsfähig waren. Auf jeden Fall kam auf dem Kongress ein beeindruckendes, großes intellektuelles Potenzial zutage.

Die Unterzeichnung der Bund-Länder-Vereinbarung (BLV) zum Erhalt der Grabstätten NS-verfolgter Sinti und Roma am 5. Dezember 2018 durch alle Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Bundesländer war der Durchbruch eines über zehnjährigen Kampfes um diese Gedenkorte und ihren zukünftigen Erhalt. Der feierliche Abschluss war die Unterzeichnung der BLV am 14. Dezember 2018 durch die federführende Familienministerin Frau Dr. Franziska Giffey für die Bundesregierung.

Bund-Länder-Vereinbarung zum Erhalt der Grabstätten NS-verfolgter Sinti und Roma wird heute im Bundesrat unterzeichnet / Romani Rose: Ein historischer Tag für die Minderheit / Ministerin Giffey und Romani Rose mit der Delegation des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma im Bundesrat. Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/128332 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: „obs/Zentralrat Deutscher Sinti und Roma/Reiner Zensen“

Am 16. Dezember 2018 fand um 15.00 Uhr die jährliche, gemeinsame Gedenkveranstaltung mit der Landeshauptstadt und der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf statt. Mit Herrn Bürgermeister Wolfgang Scheffler legte der 1. Vorsitzende des Landesverbands, Herr Roman Franz, am Mahnmal „Ehra“ einen Kranz nieder im Gedenken für die Sinti und Roma, die Opfer des NS-Völkermordes wurden. Im Anschluss an die Kranzniederlegung waren die Teilnehmenden zu einer Lesung aus dem Buch „Das Kind auf der Liste. Die Geschichte von Willy Blum und seiner Familie“ von Anette Leo eingeladen: Die Geschichte einer Familie von Marionettenspielern, die seit Generationen Kultur in die Dörfer und kleine Städte brachte – und die Geschichte einer mörderischen, rassistischen Verfolgung während der NS-Zeit und zugleich die Geschichte von Missachtung und Verschweigen dieses Leidensweges während der Nachkriegszeit.

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